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Gestohlenes Messgewand findet zurück nach Köln

Bei einem Luftangriff am 29. Juni 1943 brannte die Elendskirche bis auf die Grundmauern aus. Aus dem anschließend ungesicherten Kirchraum verschwanden damals wertvolle Gegenstände und Gewänder. Eines davon ist jetzt zurückgekehrt.

Der Anruf kam für Constantin von Groote, Provisor senior der Stiftung, völlig unerwartet. Am Telefon war Dominik Müller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Diözesanmuseum des Bistums Limburg, zuständig für die Kunstguterfassung. Bei der Inventarisierung entdeckte er in den Kellerräumen einer Kita in der Katholischen Kirchengemeinde Zum Guten Hirten an der Dill ein altes Messgewand (Kasel) mit auffälligen Applikationen. Nach einigen Recherchen stellte sich heraus, dass es sich bei einer davon um das Allianzwappen de Groote/zum Pütz handelt – und das Gewand zum ursprünglichen Inventar der Elendskirche gehörte, das seit dem Kirchenbrand als verschollen galt.

Dieses blaue „Mariengewand“ mit silbernen Stickereien und dem eingearbeiteten Allianzwappen wurde der Elendskirche von einem der beiden Erbauer der Elendskirche, Maria Franz Jakob Gabriel de Groote (1721–1792, Bürgermeister von Köln), und seiner Ehefrau Maria Ursula Columba zum Pütz (1734–1768) geschenkt.

Niemand kann heute sagen, wie und wann das wertvolle Gewand in die Kirchengemeinde in Dillenburg kam. Aber eines stand schnell fest: Es sollte zurück in die Elendskirche nach Köln. Mit dem Verwaltungsleiter der Kirchengemeinde, Stefan Schlephorst, und dem Pfarrgemeinderat vereinbarte Constantin von Groote einen Dauerleihvertrag, der die Rückkehr des Messgewands in die Elendskirche als Dauerleihgabe ermöglichte.

Am 1. Februar 2022 war es dann soweit: Christian Fahl, Pfarrer der Kirchengemeinde (links im Bild), und Stefan Schlephorst, Verwaltungsleiter der Kirchengemeinde (rechts im Bild), übergaben Constantin von Groote das wertvolle Gewand – das nun nach fast 80 Jahren in die Elendskirche zurückgefunden hat.

 

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